Poso-See 2024 – unter der Oberfläche

Wie ich bereits in einem früheren Post schrieb, verbrachten wir im Mai 2024 vier Tage am Poso-See, zusammen mit Schülern und Lehrern aus fünf örtlichen Schulen. Unsere Gesellschaft machte diese Expedition zu mehr als einem bloßen Foto- und Beobachtungstrip. Trotzdem haben wir natürlich viel Material gesammelt, das wir hier oder auf YouTube nach und nach mit euch teilen.

Der Poso-See ist so artenreich wie felsig :-). Und buchstäblich voller Leben! Hier zeigen wir euch 20 Fotos, die euch diesen wunderschönen indonesischen Schatz näher zeigen – viel Spaß!

Caridina ensifera sind schwer zu übersehen, wenn man nur am richtigen Ort sucht. Eine fantastische Erfahrung in einem Schwarm von tausenden von Garnelen zu schwimmen!
Caridina longidigita auf der Unterseite eines untergetauchten Astes. Hier in Ufernähe war das Wasser definitiv bewegt und dadurch auch recht trüb. Die Garnelen fangen diese Schwebepartikel mit ihren „Fächerfingern“. Lasst euch unser Video über diese faszinierende Art nicht entgehen!
Die Krabbe Sundathelphusa molluscivora wurde erst 2008 wissenschaftlich beschrieben. Hier sehen wir ein Exemplar in der Gesellschaft von Caridina caerulea.
Parathelphusa sarasinorum ist die am häufigsten vorkommende Krabbe im Poso-See.
Nymphoides cristata, Detail-Unterwasseraufnahme. Diese Pflanze ist hier nicht heimisch, sie kommt aus dem Süden Asiens. Wir haben sie im Poso-See in Flachwasser auf sandigem Grund gefunden. Sie kommt hier nicht häufig vor.
Tylomelania sp. "Poso 11 – Thick Shell Black". So haben wir die Schnecke bei einer früheren Expedition benannt. Sie kommt an manchen Stellen sehr zahlreich vor. Bislang wurde sie noch nicht wissenschaftlich beschrieben.
Diese Art war sogar für uns neu: Auf unserer Liste von Schnecken aus dem Poso-See (siehe hier) können wir ihr die Bezeichnung Tylomelania sp. „Poso 13 – Yellow Rocky“ zuordnen. Wie der Name schon sagt, lebt sie auf Felsen – und nur an Stellen mit starker Wasserbewegung.
Es ist unglaublich, wie viele Schnecken die „nackten“ Steine abgrasen.
Miratesta celebensis (die große graue Schnecke) ist ein einzigartiges Phänomen. Hier befindet sie sich in einer etwas untypischen Umgebung; sie hat sich vom Weichsubstrat am Boden auf die Steine verirrt.
Weicher sandiger Grund, das typische Habitat der Schnecke Celetaia persculpta.
Ein Blick in tiefere Gewässer zeigt uns einen Schwarm Reisfische und bizarre Süßwasserschwämme, die man nur in Zonen mit einer stärkeren Wasserbewegung findet.
Ein genauerer Blick auf zwei unterschiedliche Typen von Süßwasserschwämmen. Der größere grün gefärbte nutzt Licht zur Photosynthese, während die helleren ringförmigen eher an der Unterseite der Steine sitzen.
© Evan Gogani
Microwelt: Tylomelania carbo und Caridina ensifera, aber auch die winzige Schnecke Sulawesidrobia sp. und ein Miniatur-Moos.

… und wir befinden uns immer noch an der Oberfläche. Wartet ab, was unsere Unterwasserdrohne ans Licht bringt!

Wir danken unseren Partnern, die an der Expedition teilnahmen oder sie ermöglicht haben: Institut Mosintuwu, AKWB, MEGAZOO & Friends, Ostrava Zoo, EUAC und Einzelspender.

Markéta Rejlková