Unser Partner am Poso-See, das Institut Mosintuwu, veranstaltete zusammen mit der Organisation Celebica (deren Vertreter Diky Dwiyanto uns 2022 auf unserer Expedition zu den Flüssen und Seen Sulawesis begleitete) vom 6. bis 8. März 2024 ein weiteres Event für die Schulen vor Ort. Die Schüler der SMAN 1 Pamona Utara nahmen an einem Seminar zu Einwegplastik teil und lernten nicht nur die einzigartige Biodiversität des Sees in einer Präsentation und in Ausstellungsaquarien kennen, einige von ihnen gingen auch direkt zum Wasser zum Beobachten! Der direkte Kontakt zur Natur ist unersetzlich, und wir unterstützen diese Aktivitäten unheimlich gerne und sind von ganzem Herzen ein Teil davon.

Wir sind unseren Spendern zu allerhöchstem Dank verpflichtet – all diese Berichte und Bilder sind einfach herzerwärmend. Sie geben Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Seen auf Sulawesi.

Unser Freund Eko vom Institut Mosintuwu beschreibt uns die Aktivitäten:

“Zuerst gingen wir zum Saluopa-Fluss. Dort fingen wir Halbschnäbler (Nomorhamphus celebensis), verschiedene Schnecken (Tylomelania spp.) und Krabben. Die Schüler hatten viel Spaß, und einige von ihnen ergriffen beim Schnecken- und Krabbensammeln sogar die Initiative. Danach stellte ich die einzelnen Arten vor und erklärte ihre Funktion in der Natur, ihren Gefährdungsstatus und warum dieses Wassertier geschützt werden muss. Die Schüler gaben mir die Rückmeldung, dass dies das erste Mal gewesen sei, dass sie etwas über die lokale Artenvielfalt und unsere Schutzbestrebungen hörten.

Die nächste Stelle lag ebenfalls am Saluopa-Fluss, wir wanderten dazu etwa 300 Meter flussabwärts und suchten nach Garnelen. Hier konnte ich eine einfache Lektion vermitteln – die Bestimmung der Arten mit Hilfe des Handbuchs "Garnelen des Poso-Sees und benachbarter Flüsse" von Diky Dwiyanto, das die Schüler gut verstehen konnten. Wir konnten einige Garnelen als Caridina acutirostris bestimmen. Diese Tiere sitzen gern in Ansammlungen von Falllaub im Fluss.

Danach ging es zum Poso-See, wo wir Schnecken sammelten (Tylomelania toradjarum, Tylomelania centaurus, Tylomelania kuli, Celetaia persculpta), Muscheln (Corbicula possoensis), Krabben (Sundathelphusa molluscivora) und Garnelen (Caridina longidigita). Die Schüler zeigten, dass sie verstanden hatten, wie man Garnelen anhand ihrer Morphologie bestimmt. Wir fanden einige Caridina longidigita, die an den ins Wasser hängenden Wurzeln einiger Bäume saßen, und wir nahmen einige Exemplare mit. Nach unserer Rückkehr setzten wir sie direkt ins Aquarium und bereiteten die Ausstellung vor. Für die Besucher gab es auch Fotos, Bücher und Magazine zum Anschauen und Lesen.

Wir hatten insgesamt etwa 80 Besucher. Sie stellten viele Fragen, wie beispielsweise: Was ist der Unterschied zwischen Anasa (Halbschnäbler) und Rono (Reisfisch)? Warum untersuchten ausländische Wissenschaftler den Poso-See zuerst? Warum müsse Aale zum Ablaichen ins Meer wandern? Wie viele endemische Fischarten gibt es hier? Warum sind die Karpfen nicht endemisch? … und vieles mehr. Einige Besucher machten Fotos und Videos, während sie uns Fragen zu bestimmten Arten stellten – wo man sie findet und ob sie essbar seien.

Danach fand ein Seminar zur Biodiversität statt, mit dem Referenten Diky Dwiyanto, der über die endemischen Garnelenarten des Poso-Sees sprach und die Schüler dazu einlud, bei der Kartierung mit der Handyapp iNaturalist mitzuhelfen. Eko (Kurniawan Bandjolu) zeigte danach verschiedene Vertreter der Biodiversität von Fischen zu endemischen Pflanzen, die man im und um den See herum findet.

Zuletzt gab es noch ein Seminar zum Thema Einwegplastik und Müllentsorgung. Die Schüler erhielten sinnvolle Tipps, wie sie persönlich zur Verringerung des allgegenwärtigen Plastikmülls auf den Straßen und in der Umwelt beitragen können.

Markéta Rejlková & Kurniawan P. Bandjolu