Chara sp. aus dem Towutisee, fotografiert von Werner Klotz (2011).

In anderen Teilen der Serie haben wir Folgendes vorgestellt:

Chara sp.

Sie ist ein weiterer Star in den Alten Seen von Sulawesi. Manche nennen diese Chara sp. "Red Cherry" oder "Red Flowers", wenngleich die Blüten eher orangerot sind … und auch keine wirklichen Blüten! Die runden blütenähnlichen Pflanzenteile nennen sich Antheridien (Einzahl: Antheridium), männliche Geschlechtsorgane.

Chara ist keine höhere Pflanze, sondern eine hoch entwickelte Alge, eine Armleuchteralge. Armleuchteralgen kommen weltweit in Süß- und Brackwasser vor. In den meisten Regionen findet man sie jedoch nicht häufig, weil sie typischerweise klares stehendes und oft auch hartes Wasser brauchen.

Übrigens: Abonnenten unseres Newsletters kennen diese Pflanze schon!

Auf Sulawesi finden wir die Chara sp. in allen Alten Seen. Wir wissen nicht, ob es sich dabei immer um dieselbe Art handelt, oder ob es mehrere sind (wenn man nach dem Aussehen geht, ist wahrscheinlich letzteres der Fall). Weil diese Algenart typischerweise  in sehr nährstoffarmen Gewässern vorkommt und ihnen eine höhere Nährstoffzufuhr nicht bekommt, ist es möglich, dass sie von manchen Standorten verschwinden werden – besonders große Sorgen macht uns hier der Matanosee.

Dieses Foto entstand an der Ostküste des Pososees (2022).
Chara sp. aus dem Pososee im Fotobecken. Die Alge ist tatsächlich recht klein, kann aber große Gruppen bilden. Ihr Aussehen variiert je nachdem, ob sie in ruhigem Wasser oder in der Strömung steht (in vielen Teilen der Seen haben wir überraschend große Wellen und Wasserbewegung).
Nahaufnahme der Armleuchteralge. Ihre Strukturen erinnern an eine höhere Pflanze; Algen besitzen jedoch keine echten Blätter und Stängel.

Markéta Rejlková