Als ich die interessantesten Fotos unserer Sulawesi-Expedition im Oktober 2023 sichtete, versuchte ich sorgfältig, alle Fotos mit nicht heimischen Fischen zu meiden. Glaubt mir – das war wirklich schwierig! Bei den Schnecken, Garnelen, Krabben und Pflanzen war das noch halbwegs möglich. In diesem Artikel kommen wir jedoch nicht vollständig um nicht heimische Fische herum – und teilweise sehen wir sogar invasive Arten, aber unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf der ursprünglichen, auf Sulawesi heimischen Fauna.

Um dir einen allgemeinen Überblick zu verschaffen, empfehle ich den Artikel "Endemische Süßwasserfische auf Sulawesi".

Mugilogobius latifrons. Diese Grundel ist in den Seen Matano, Mahalona und Towuti endemisch. Sie ist wenig bekannt und wird nicht für die Aquaristik importiert. Ich sah nur dieses eine Exemplar. Es war recht neugierig, und wir beobachteten einander eine Weile.
Mugilogobius adeia. Wir fanden Jungtiere (ca. 1,5 cm lang) unter Steinen in sehr flachem Wasser. Endemisch im Matano-See, gefährdete Art.
Glossogobius flavipinnis, eine der legendären Sulawesigrundeln. Bislang ist die Nachzucht in Gefangenschaft noch nicht gelungen – weder von dieser Art noch von irgendeiner anderen Sulawesi-Grundel. Glücklicherweise ist die Art im Towuti-See immer noch weit verbreitet.
Mugilogobius sarasinorum ist vermutlich die einzige Grundelart, die es im Poso-See noch gibt. Sie widerlegt die gängigen Vorurteile, dass alle Grundeln schlechte Schwimmer sind und sich nur am Boden aufhalten.
Wo wir schon im Poso-See sind, besuchen wir doch auch gleich noch die dort heimischen Halbschnäbler der Art Nomorhamphus celebensis. Auch sie halten sich nicht an gängige Ansichten und bleiben nicht nah an der Oberfläche, sondern schwimmen im Gegenteil gerne in 1 bis 1,5 Metern Tiefe in großen Schwärmen umher.
Nomorhamphus weberi ist ein weiterer wunderschöner Halbschnäbler. Die Art ist im Matano-See endemisch.
Weitere endemische Fische der Sulawesi-Seen aus der Familie der Telmatheridae (Sulawesi-Regenbogenfische) sind neben den zahlreichen Vertretern der Gattung Telmatherina auch in den Gattungen Tominanga und Paratherina zu finden. In der Aquaristik trifft man diese Fische nicht an.
Telmatherina sarasinorum aus dem Matano-See. Sie sind für ihre variable Färbung bekannt.
Dasselbe trifft auch für den ebenfalls aus dem Matano-See stammenden Telmatherina antoniae 'small' zu. Dieser Winzling ist unglaublich schnell; in den Videos, die wir bald veröffentlichen, zeigt er seine Schönheit noch eher.
Drei Arten von Reisfischen leben im Towuti-See: Oryzias marmoratus, O. profundicola und O. loxolepis, der erst in diesem Jahr wissenschaftlich beschrieben wurde. Sie sehen sich ziemlich ähnlich.
Jungtiere unterschiedlicher Reisfisch-Arten aus dem Poso-See versammeln sich in gemischten Schwärmen. Beim Schnorcheln kann es vorkommen, dass man sich inmitten von hunderten von Fischen wiederfindet.
Im Poso-See leben sieben endemische Reisfisch-Arten (drei aus der Gattung Oryzias und vier aus der Gattung Adrianichthys – von mindestens einer davon nimmt man jedoch an, dass sie mittlerweile ausgestorben ist). Auch die adulten Reisfische versammeln sich zu Schwärmen – wenn man die richtige Stelle wie hier in den unterseeischen Höhlen findet, ist das wirklich ein sehenswerter Anblick!
In diesem letzten Bild sehen wir die fantastische Individuendichte der verschiedenen Reisfische im Poso-See. Leider ist der invasive Malawi-Buntbarsch nicht zu übersehen, aber dazu später mehr. Entdeckst du auch die Krabbe, die hier geschickt den Fels erklettert?
Lasst euch auch die bereits erschienenen Teile unserer "Best of Sulawesi 2023"-Beiträge nicht entgehen:

Markéta Rejlková