Vom 7. bis 20. Oktober 2023 besuchte ich Sulawesi. Das Ziel meiner Reise war neben den Seen (Poso, Matano, Towuti) auch, unsere Partner vor Ort zu treffen. Der deutsche Aquarianer Gunnar Loibl war mein geschätzter Reisebegleiter. Wir haben unglaublich viel erfahren und neue Anregungen erhalten – und viele Fotos und Videos mitgebracht, die wir nun nach und nach bearbeiten.

Wir zeigen euch hier im Blog der Sulawesi Keepers während der nächsten Wochen eine Auswahl der  interessantesten Aufnahmen und beginnen heute mit den 10 wichtigsten Erkenntnissen unserer Expedition:

1. Frei liegende Uferzonen

Im Oktober beginnen sich alle auf die Regenzeit zu freuen. Dieses Jahr war die Dürrezeit besonders lang, und die Temperaturen waren ungewöhnlich hoch. Daher ist der Wasserspiegel der Seen stark abgesunken. Am eindrücklichsten sah man das beim Poso-See: Hier waren die freiliegenden Uferzonen mit tausenden von leeren Schneckenhäusern und Muschelschalen übersät.

2. Die Menschen vor Ort

Nicht nur die Garnelenfänger, auch Fischer und andere Menschen, die rund um die Seen leben und arbeiten, sind wertvolle Informationsquellen. Sie sind die wahren Experten! Mit ihnen zu reden und sie bei der Arbeit zu beobachten, ist immer wieder hoch interessant.

3. Das Poso-See-Minimuseum

Wir besuchten auch das Institut Mosintuwu, wo wir Pläne zur Weiterentwicklung des Minimuseums vor Ort besprachen – ein aufregender und besonders wertvoller Teil unserer gemeinsamen Arbeit!

4. Iqrams Team und die Suche im Matano-See

Iqram, ein Mitglied der Sulawesi Keepers, betrieb mit einem Team von Studenten der UNHAS (Hasanuddin University) Feldforschung im Matano-See. Sie suchten die stark gefährdete Schneckenart Tylomelania zeamais und halfen uns außerdem bei unseren Untersuchungen.

5. Zukünftiges Zentrum für Erhaltungszuchten in Makassar

Wir besuchten auch die Biologie-Fakultät der UNHAS. Dort trafen wir nicht nur die Verwaltung und Mitglieder der Fakultät, sondern diskutierten auch mit Studenten und besuchten die Lokalität, wo in Zukunft ein Zentrum für Erhaltungszuchten endemischer Sulawesi-Arten aus dem Süßwasser entstehen soll.

6. Wassertests

Wir zogen an vielen Stellen Wasserproben für eine eingehendere Analyse und testeten die gängigen Wasserwerte direkt vor Ort.

7. Kartierung der Küstenmorphologie und der Wasserpflanzen per Drohne

Eine Drohne ermöglichte uns eine Sicht aus der Vogelperspektive – in Zukunft möchten wir damit noch öfter arbeiten, beispielsweise, um invasive Pflanzenarten zu kartieren, die endemische Wasserpflanzen wie die legendäre Ottelia mesenterium zu verdrängen drohen.

8. Unterwasserdrohne

Wir testeten auch eine Unterwasserdrohne – ein Pilotprojekt, mit dem wir nächstes Jahr durchstarten wollen. So möchten wir unsere Forschungsarbeiten intensivieren und (buchstäblich) vertiefen.

9. Stundenlang im Wasser

Es wäre keine Expedition zu den Seen, wenn wir nicht richtig nass geworden wären. Die endlosen Stunden, die wir mit Schnorcheln verbrachten, waren eine Herausforderung und forderten ihren Tribut …

10. Unterwasserwelten zu entdecken

… aber das war's wert! Ich sah ganz unterschiedliche Orte und verschiedene Aspekte des Lebens in den Seen, und ich verstehe nun die Biologie der Arten, die wir (mehr oder weniger erfolgreich) im Aquarium zu züchten versuchen. Ich habe viele verschiedene Arten beobachtet und dokumentiert.

Aber darüber nächstes Mal mehr, wenn wir uns die Highlights bei den Garnelen, Schnecken, Fischen, Krabben und Wasserpflanzen anschauen …

Markéta Rejlková